*Pressereise*
Gut, ich gebe zu dass es eine eher mittelmäßige Idee war, zwei Wochen vor Pfingsten zu beschließen dass man wegfahren möchte. Aber nicht zu weit weg, ein bis zwei Autostunden entfernt. Gerade so lange, wie man „Waaaann sind wir daaaaa“ ertragen kann. Irgendwo ans Meer und am Besten noch in ein wahnsinnig hübsches, ruhiges und nicht allzu poshes Hotel oder Apartment mit Spa. Auch noch zu erwähnen gilt die Tatsache, dass wir dieses Mal nicht zu dritt, sondern zu siebt waren – unsere Chancen sanken auf demotivierende fünf Prozent…
Dennoch hatten wir Glück und bekamen eine Woche vor Pfingsten die Zusage für die zwei letzten(!!) noch freien Apartments im Beach Motel Heiligenhafen. Sicher kennt der ein- oder andere (so wie ich) das Beach Motel bereits aus SPO, seit 2016 gibt es nun auch direkt zwischen Heiligenhafens Strandpromenade, Yachthafen und Binnensee das zweite Beach Motel. Besonders daran sind die tollen Apartments, die es seit 2017 gibt und auch bisher nur hier zu finden sind.
Heiligenhafen war mir bisher unbekannt. Gut, ich kann immer noch damit argumentieren, dass ich erst seit sechs Jahren im Norden wohne und mich gerade noch in der „Orientierungsphase“ befinde, aber wenn ich ehrlich bin bin ich geografisch ungefähr so informiert wie mein Sohn. Ich bin ein geografischer Bauer, sowas von untalentiert, dass die App „Karten“ mittlerweile meine beste Freundin ist. Klammheimlich google ich mir fremde Orte und werfe dann, von Google ausgespucktes „unnützes Wissen“ in den Raum – Egal ob es irgendjemanden interessiert oder nicht. Allerdings nur so lange bis Gegenfragen aufkommen…
Unnützes Wissen über Heiligenhafen:
(Quelle: Wikipedia)
Heiligenhafen (Plattdeutsch: Hilligenhaven) ist eine Kleinstadt im Kreis Ostholstein, Schleswig-Holstein, auf der östlichen Spitze der Halbinsel Wagrien an der Ostsee. Der Ortskern liegt an einer Bucht (deren künstlich abgetrennter Teil als Binnensee bezeichnet wird, jedoch Zugang zur Ostsee hat), die durch eine vorgelagerte Landzunge, bestehend aus Steinwarder und Graswarder, von der Ostsee getrennt ist. Der Graswarder ist Vogelschutzgebiet. Westlich des Ortes befindet sich eine Steilküste. Zu Heiligenhafen gehören die Ortsteile Ortmühle und Strandhusen.
Von 1969 bis 1972 entstand im Westen außerhalb der Ortslage und in unmittelbarer Strandnähe ein Ferienpark mit rund 1.700 Appartements. In diesem Gebiet befinden sich heute Freizeiteinrichtungen wie ein Reha-Zentrum, ein Wellness-Zentrum, Kinderspielplätze, Tennisplätze, ein Kino sowie Kegel- und Bowling-Bahnen und ein Musik- und Veranstaltungspavillon mit 200 Sitzplätzen. Im Bereich des Hauptbadestrandes ist ein Erlebnisbereich (Grillplatz, Veranstaltungsbühne, Beach-Volleyball, Bolzplatz, Boule-Bahn, Skater-Anlage, Spielplätze) geschaffen worden.
In den letzten Jahren hat die Stadt 35 Millionen in die Infrastruktur investiert. Gleich zwei neue Promenaden gibt es entlang des Binnensees sowie an Yacht- und Fischereihafen. Ein neu geschaffener Anlaufpunkt ist die 2013 eröffnete Seebrücke. In deren Umfeld entstanden zwei neue Hotels und Ferienwohnungen…
(Unnützes Wissen via Wikipedia zu Ende)
…Was für eine Gute Überleitung, oder? Denn eins dieser neu entstandenen Hotels ist das Beach Motel in Heiligenhafen. Bei gar nicht mal so gutem Wetter fuhren wir also Freitagmittag in Richtung Ostsee, um das Wochenende mit der Familie dort zu verbringen. In Heiligenhafen angekommen, erwartete uns nicht nur strahlender Sonnenschein, sondern auch wahnsinnig nettes und gut gelauntes Personal. Jeder duzt jeden, ich fühlte mich sehr jung und direkt ein wenig als wär man schon mal hier gewesen.
Vor dem Eingang wird von unserer Hasennase als Erstes das Wahrzeichen des Beach Motels beklettert: Ein riesiger „Beach Chair“. Dieser wird in den nächsten Tagen von so ziemlich jedem Kind im Ort beklettert.
Das Beach Motel
wurde 2016 eröffnet, die Apartments 2017 und auch jetzt wird vor Ort noch erweitert. Diese Version in Heiligenhafen ist vom Grundstück her allerdings fünf Mal größer als das in St. Peter-Ording.
Auf dem 42.000 m² großen Beach Motel Gelände befinden sich neben dem Hotel weitere neun Gebäude mit insgesamt 62 Apartments. Dabei verfügen einige Ferienhäuser über je zwei Wohnungen im Erd- und Obergeschoss, in den restlichen Gebäuden gibt es jeweils drei Wohnungen pro Etage. Zudem haben die meisten Apartments zwei Balkone oder Terrassen – zur Süd- und zur Nordseite.
Die Apartments sind vor allem für Gäste wie uns spannend, die auch im Urlaub gern Privatsphäre genießen, trotzdem aber nicht auf die Annehmlichkeiten eines Hotels verzichten wollen. Denn man kann in der großen Wohnküche gemütlich selbst kochen – oder aber hin und wieder zum Dinner ins Beach Motel gehen.
Meine kleine Familie und ich sind sehr große Fans von diesen Unterkünften, denen Sterne egal sind, weil sie durch Liebe zum Detail, Qualität und Freundlichkeit überzeugen und nicht durch irgendwelche altmodischen Sternerankings.
Unser Apartment (BASIC L ab 185€ por Nacht) hat zwei Schlaf- und Badezimmer, einen hübschen Wohnbereich mit offener Küche, sowie drei Balkone und eine Sauna zu bieten. Alles in hellem blau, weiß und naturtönen gehalten.
Es gibt verschiedene Kategorien, angefangen bei den Basic Hotelzimmern ab 85€, bis hin zu den Wohnungen mit Whirlpool, Sauna oder freistehender Badewanne für mehrere Personen für 235€ (je nach Saison).
Neben unserer eigenen Sauna im Apartment gibt es im Hauptgebäude noch einen kleinen, aber sehr hübschen Spa-Bereich, ausgestattet mit zwei Saunen, einem Dampfbad, sowie einem kleinen Pool, in dem die Kinds jeden Tag bis 18:30 Uhr planschen können. Außerdem gibt es hier unglaublich gute Massagen für wirklich faire Preise. Fragt nach Ricky, 40 min „Freestyle Massage“ kosten 45€ und lassen einen noch schneller in den Entspannungsmodus gleiten.
Und sonst..?
Auch außerhalb des Hotels gibt es Einiges zu entdecken. Heiligenhafen besitzt seit 2012 eine 435 Meter lange Seebrücke und diese erstreckt sich direkt hinter dem Beach Motel. Man kann prima mit den Kids die Brücke erkunden, denn es gibt immer wieder kleine, verwinkelte Spielplätze und Wasserspiele, die einem unterwegs begegnen. Perfekt wäre eine kleine Bar oder ein Café auf der Brücke, denn von dort kann man wahnsinnig schön aufs Meer blicken und der Sonne beim Untergehen zuschauen – mit einem Glas Rosé oder im Winter mit einem Kakao in der Hand eine perfekte Vorstellung. Man kann natürlich auch direkt bei der kleinen Beachbar am Anfang der Brücke halt machen und sich dort ein Getränk mitnehmen ;-). Wussten wir nur beim ersten Erkunden nicht… Also macht ihr es einfach direkt richtig, solltet ihr mal dort sein 🙂
Der See auf der anderen Seite des Motels bietet sich prima für eine kleine 5km Joggingrunde an – Die ich natürlich NICHT gelaufen bin. Dafür haben wir den See im Spaziergang umrundet und ständig halt gemacht, denn auch hier gibt es viele, sehr schöne Spielplätze die bespielt und erklettert weredn möchten. zudem kann man den ersten Tei lauch am Strand entlanglaufen und dann auf der Hälfte zum See abbiegen.
Am Ende der Runde bietet sich ein kleiner Abstecher zum Hafen an, denn es ist ja auch schon wieder Zeit für Essen. Wirklich unglaublich gutes Sushi sollte man daher bei TAMATSU essen. Der ehemalige Chefkoch des Hamburger Restaurants Coast Tashi hat nun hier seine Dependance und überrascht mit modernster, asiatischer Crossover Küche. Unbedingt vorher reservieren!
Sollte man dies so wie wir verdaddelt haben, kann man natürlich auch im Hoteleigenen Restaurant essen, dem Holyhabour. Die Küche ist wahnsinnig gut, so dass auch hier jeden Abend Full House ist. Vorspeisentechnisch haben wir einmal die ganze Karte rauf und runtergefuttert und wirklich alles für sehr gut befunden. Zudem war Spargelzeit und auch die Spargelkarte kann ich durchweg empfehlen, doch der absolute Wahnsinn ist das selbstgemachte Eiskonfekt!
Suchtgefahr!!!
An lauen Abenden sollte man unbedingt für einen Sundowner auf die Terasse des Holyhabours kommen. Dort hat man, windgeschützt, in gemütlichen Sitzsäcken eingekuschelt, einen wunderschönen Blick aufs Meer, den wudnerschönen Sonnenuntergang, die Seebrücke und den Strand. Natürlich kann man auch an Tischen sitzen und essen.
Zur Freude der Kids (es waren drei im Alter von 5, 9 und 11), war über Pfingsten High Life in Tüten im Ort. Direkt vor unserer Wohnung gab es Trampolins, auf denen die Kids an Seilen gebunden hüpfen und fliegen konnten. Im Preis inbegriffen war ein Softeis – Ihr könnt euch vorstellen wieviel Eis wir an diesem Wochenende gegessen haben…
Ich mag im Urlaub gern ruhige Destinationen, in denen man durchatmen und runterkommen kann. Da dies wohl in Deutschland zu Pfingsten in keinem Urlaubsort zu finden ist und wir wussten, worauf wir uns einlassen würden, fand ich es nicht unangenehm dass es voller war im Ort. Die Kinder haben es geliebt und während die Große auf die beiden Kleinen aufgepasst hat und das Geld für Softeis und Trampolin verwaltete, kamen wir auch mal dazu, in Ruhe zu essen und gute Gespräche zu führen. Denn auch so etwas kommt ja oft im Alltag zu kurz. Zudem konnte man am Strand trotz allem ruhige, fast menschenleere Abschnitte finden. Die Kids und der Mann waren sogar schon „anbaden“ bei fluffigen sechzehn Grad Wassertemperatur, Brrrr!
Ich möchte auf jeden Fall mit meiner Familie noch einmal hierher zurückkommen. Dann, wenn nichts los ist, denn Heiligenhafen ist perfekt für eine kleine Auszeit.
Danke an das Team vom Beach Motel Heiligenhafen für das wahnsinnig gute Pfingswochenende!
♥
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